Hier findet ihr einen Text unseres Vorstandsmitglieds Dietmar Köster, MdEP als Argumentationsgrundlage gegen die GroKo:
Nach dem historisch schlechten Abschneiden der SPD bei der letzten Bundestagswahl lautete die unmissverständliche Botschaft, die SPD muss sich erneuern. Diese Erneuerung ist überlebensnotwendig. Es geht um nichts Geringeres als um die „Existenz“ (Martin Schulz) der SPD. Dieser Erneuerungsprozess scheint nach dem Scheitern der Jamaika-Gespräche abrupt abgebrochen. Faktisch läuft es unter dem öffentlichen Druck der „staatspolitischen Verantwortung“ (früher: „Vaterlandsverräter“) darauf hinaus, Politik so weiter wie bisher, zu betreiben. Mit der Entscheidung, die Tür wieder für die Große Koalition zu öffnen, scheint der Erneuerungsprozess der SPD beerdigt zu werden. Die Partei verliert damit weiter Vertrauen. Viele Bürger*innen glauben ihr immer weniger, dass sie das, was sie ankündigt, umsetzt. Das war im Wahlkampf mit dem Schwerpunkt „Soziale Gerechtigkeit“ bereits der Fall und setzt sich jetzt fort: Zunächst wird vollmundig angekündigt, in keine große Koalition einzusteigen. Kurz danach wird der Weg in diese Richtung beschritten. Kurzum: Die Lage der SPD ist dramatisch. Ihr Abstieg wie der ihrer Schwesterparteien in Frankreich, den Niederlanden oder auch in Griechenland scheint nicht ausgeschlossen.
Daher rufen wir dazu auf, die große Koalition zu verhindern:
Die SPD muss durch ihre Personen und Programmatik als linke Kraft wahrgenommen werden. Das ist der einzige Ausweg, um wieder verstärkt Vertrauen zu gewinnen und Zustimmung zu erfahren. Daher muss der Weg in die Groko gestoppt werden. Die SPD muss demokratische Haltung zeigen! Notwendig ist eine Politik der inhaltlichen Polarisierung.
CDU/CSU haben die Möglichkeit, eine Minderheitsregierung zu bilden. Die SPD wird jenen Vorhaben zustimmen, die für mehr soziale Gerechtigkeit und eine ökologische Wende sorgt sowie eine Politik des Friedens, der Entspannung und Abrüstung fördert.
Eine große Koalition lehnen wir ab!